Künstliche Intelligenz rettet Leben in Hamburger Bädern | Regional


Hamburg – Der menschliche Bademeister kriegt elektronische Kollegen. Künstliche Intelligenz (KI) solle Leben in den Bädern von Hamburg retten. Im Billebad im Stadtteil Bergedorf geht’s ab November los.

Das System soll kein Personal ersetzen, sei aber eine wichtige Hilfe, sagte ein „Bäderland“-Sprecher. Dafür werden neun Spezialkameras über zwei Becken installiert. Die KI soll potentielle Gefahrensituationen erkennen und über eine Smartwatch die Badeaufsicht alarmieren.

Das Schwimmerbecken im Billebad

Das Schwimmerbecken im Billebad

Foto: Marcus Brandt/dpa

Ziel: keine Badetoten in Schwimmbecken mehr wie im vergangenen Jahr. Da war zum Beispiel im Bondenwald-Bad in Hamburg-Niendorf ein 5-jähriges Mädchen bei einem Schwimmkurs ertrunken – und keiner hatte es bemerkt.

Die Bademeister könnten immer mal abgelenkt sein, beispielsweise durch Fragen von Gästen, heißt es von Bäderland: „Die kamerabasierte Unterstützung aber ist immer da. Sie ist auf das Becken fokussiert und hat alle im Blick.“

Eine der neun Spezialkameras, die über den Becken angebracht sind

Eine der neun Spezialkameras, die über den Becken angebracht sind

Foto: Marcus Brandt/dpa

Tatsächlich sind 2023 in Deutschland acht Menschen in Hallen- oder Freibädern ertrunken. Das Problem: Die meisten können nicht auf sich aufmerksam machen, weil sie lautlos untergehen.

Genau das sind die Szenarien, auf die die KI geeicht ist. Sie gibt ein Signal auf die Uhr der Mitarbeiter, wenn Bewegungsmuster erkannt werden, die typisch für solche Unfälle sind. „Sei es ein Herzinfarkt, ein Krampf oder jemand geht tatsächlich schon unter.“

Wie ist es mit dem Datenschutz? Die Bilder sollen nur im jeweiligen Bad verbleiben und schnell wieder gelöscht werden.

KI-Überwachungssysteme gibt es bereits in anderen deutschen Städten zum Beispiel Wiesbaden und Freudenstadt. Nach dem Test in Bergedorf sollen weitere Hamburger Standorte dazukommen. Die Kosten für den Einsatz im Billebad belaufen sich auf „einen höheren fünfstelligen Betrag“.

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to Top