Gießen – Depressionen heilen, indem man einfach nur regelmäßig trainiert und seine Ernährung angemessen gestaltet, um somit ein Sixpack zu erhalten? Diese überaus steile These stellte der US-amerikanische Motivationscoach Andy Elliott (44) in einer seiner Reden auf. Für Fitness-Influencerin Lea Künzl (28) war das nur Anlass für Fassungslosigkeit.
In ihrem aktuellen Instagram-Post zeigt die 28-Jährige, die ihren über 100.000 Followern besser unter dem Pseudonym Lealoveslifting bekannt ist, eine kurze Sequenz, die aber das Kernargument des 44-jährigen Motivators auf den Punkt bringt.
So lautet Elliotts Aussage ins Deutsche übersetzt wie folgt: „Ich sehe Menschen, die depressiv sind. Ich sage ihnen, bekomme ein Sixpack und sag mir nochmal, dass du depressiv bist. Unmöglich!“ Zudem merkte er an, dass es ebenso nicht möglich sei, sich mental schlecht zu fühlen, wenn man stolz auf sich selbst sei.
Hier musste die aus Gießen stammende Fitness-Influencerin schließlich einhaken. So bezeichnete sie die Aussage des Amerikaners nicht nur als „fachlich falsch“, sondern darüber hinaus als „menschlich und moralisch fragwürdig“. Denn ihrer Auffassung nach sei das Thema Depressionen viel zu komplex, um es mit einer derart simplen Herangehensweise aus der Welt zu schaffen.
Zudem impliziere die Aussage sportliche Menschen seien von der Krankheit allein aufgrund ihrer Figur befreit, dass jeder, der durchaus einen aktiven Lebensstil pflegt, dennoch aber vom Sixpack weit entfernt ist, aufgrund seiner Faulheit selbst Schuld an depressiven Zügen sei.
Im Anschluss an diese Maßregelung in Richtung Elliott, offenbarte die junge Hessin einen weiteren Fakt.
Denn sie selbst sei eigenen Angaben ebenfalls von Depressionen betroffen – und das trotz eines nahezu über das gesamte Jahr hinweg durchtrainierten Körpers. Die Auseinandersetzung mit der bestehenden Datenlage brachte sie schließlich zu der Feststellung, dass man es sich schlichtweg nicht aussuchen könne, dass man von Depressionen betroffen oder eben nicht betroffen sei.
Sport als Psycho-Push sei laut Lea durchaus eine hervorragende Entscheidung, ein Heilmittel für eine derart verworrene Krankheit sei ein Sixpack aber unter keinen Umständen.