Erste Überflutungen, Wasser steigt – so ist die Lage in Oberösterreich


Während die Nacht auf Samstag mit zwei Einsätzen (Feuerwehren St. Oswald bei Freistadt und Ebensee) noch relativ ruhig verlief, ging es heute um 5.38 Uhr für die Feuerwehr St. Oswald nach nur kurzer Nachtruhe bereits wieder zum Einsatz. Auch die Feuerwehr Auerbach im Bezirk Braunau wurde um 6.27 Uhr zu Hilfe gerufen, weil ein Gebäude drohte, überflutet zu werden. Ebenso erging es den Kameraden der Feuerwehr St. Lorenz (Bezirk Vöcklabruck) um 6.38 Uhr. Aktuell stehen auch in Bad Ischl, Ried im Innkreis, Leopoldschlag (Bezirk Freistadt), Micheldorf (Bezirk Kirchdorf) und Altmünster (Bezirk Gmunden) die Feuerwehren im Wasser-Einsatz. In Burgkirchen (Bezirk Braunau) und Vöcklamarkt müssen umgestürzte Bäume von der Fahrbahn entfernt werden.

“Der flächige Dauerregen in OÖ hält auch am Samstag weiter an, teilweise mit höherer Intensität als bisher. Der Schwerpunkt der Niederschläge liegt im südlichen Bergland, in der Pyhrn-Eisen Wurzen Region sowie im unteren Mühlviertel”, heißt es derzeit seitens des Hydrografischen Dienstes. Auch im Innviertel sei starker Regen gefallen. Die Wasserstände der Gewässer seien dort in den Nachtstunden teils stark angestiegen. Dieser Trend werde am heutigen Samstag weiter anhalten.

Lokale Überflutungen seien an den kleinen und mittleren Gewässern überall möglich. An den Donaupegeln in Mauthausen und Grein würden die Vorwarngrenzen gemäß Notfallplan-Donauhochwasser am Nachmittag überschritten und weiter ansteigen. “Beim Pegel Linz errechnen die Vorhersagemodelle ein leichtes Überschreiten der Warngrenze am heutigen Nachmittag. Auch am Pegel Schärding/Inn wird heute Nachmittag die Vorwarngrenze erreicht. Ein weiterer Anstieg ist prognostiziert. Der Wasserstand der Enns ist in den Nachtstunden ebenfalls angestiegen und hat die Vorwarngrenze beim Pegel Steyr/Ortskai überschritten und steigt noch weiter”, so die Experten des Landes.

160 Feuerwehreinsätze in Niederösterreich

In Niederösterreich sind die Feuerwehren seit Freitagabend zu 160 Einsätzen ausgerückt. Dabei habe es sich vor allem um Alarmierungen wegen Sturmschäden gehandelt, sagte Klaus Stebal, Sprecher des Landeskommandos, Samstagfrüh auf APA-Anfrage. Die Lage habe sich “intensiviert”, berichtete er. In mehreren Gemeinden, etwa in der Wachau, wurde der mobile Hochwasserschutz aufgebaut. Der “Peak” der Pegel werde großteils für die Nacht auf Montag erwartet, so Stebal.

An der Donau wird mit einem bis zu 30-jährlichen Hochwasser gerechnet. Am Kamp wird ein bis zu 100-jährliches Hochwasser erwartet. Am Freitagabend kam es bereits in einigen Gemeinden zu ersten Evakuierungen, etwa in Zöbing, einem Teil von Langenlois (Bezirk Krems-Land). Betroffen waren Gartensiedlungen bzw. Zweitwohnsitze.

Zuspitzung entlang des Kamps erwartet
Vor allem entlang des Kamps “wird es sich zuspitzen”, sagte Stebal. Zwei Katastrophenhilfsdienst-Züge wurden einberufen: Ein Zug aus dem Bezirk Hollabrunn soll das Umspannwerk Langenlois schützen. Ein weiterer aus dem Bezirk Krems unterstützt die Feuerwehren entlang des Kamps.

Die Vorbereitungen auf ein Hochwasser sind im Bundesland bereits seit mehreren Tagen im Laufen, neben dem Aufbau mobiler Schutzanlagen wurden Sandsäcke gefüllt und Retentionsräume geschaffen. Die prognostizierten Pegelstände haben sich zuletzt erhöht. Am Freitagabend berief Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) den Landesführungsstab ein, in dem alle Einsatzorganisationen mit ihren Verbindungsoffizieren vertreten sind.

Ein Wintereinbruch in den Bergen sowie Sturm hatte bereits am Freitag für einzelne Straßensperren und Verkehrsbehinderungen gesorgt. Auch auf dem Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) kam es witterungsbedingt zu Verspätungen. Auf mehreren Bahnstrecken wurde der Betrieb präventiv Samstagfrüh eingestellt, für den Regionalbusverkehr am linken Donauufer in der Wachau gilt diese Maßnahme ab Betriebsschluss am Samstag.

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