Erster TV-Star mit Down-Syndrom
Veronica Ferres trauert um Schauspieler Bobby Brederlow
Aktualisiert am 22.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Als erster Schauspieler mit Down-Syndrom in Deutschland ist Bobby Brederlow bekannt geworden. Jetzt ist der TV-Star mit 63 Jahren gestorben.
Der Münchner Schauspieler Bobby Brederlow ist im Alter von 63 Jahren gestorben. Wie sein Bruder Gerd Brederlow der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, ist der „Rosamunde Pilcher“-Darsteller in der Nacht zu Freitag friedlich eingeschlafen. Brederlow wurde als Deutschlands erster Schauspieler mit Down-Syndrom (Trisomie 21) bekannt und war seit Ende der Neunziger in zahlreichen Produktionen zu sehen.
Er stand für „Liebe und weitere Katastrophen“, „Für alle Fälle Stefanie“, „Tatort“ und „Rosamunde Pilcher“ vor der Kamera. Der Film „Bobby“ erzählte 2002 die Lebensgeschichte des Schauspielers und wurde mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt Brederlow einen Bambi und das Bundesverdienstkreuz. Er drehte an der Seite von zahlreichen Schauspielgrößen wie Senta Berger, Friedrich von Thun oder Veronica Ferres.
Letztere drückte ihre Trauer um ihren Kollegen bei Instagram aus. „Lieber Bobby Brederlow, du warst ein lebendiges Beispiel dafür, dass wahre Stärke und Wille keine Grenzen kennen“, richtete die 59-Jährige ihre Worte direkt an den Schauspieler. Dazu teilte sie ein gemeinsames Foto in Schwarz-Weiß.
Brederlow habe gezeigt, „dass es keinen Unterschied macht, woher man kommt oder welche Herausforderungen einem das Leben stellt – alles ist möglich, wenn man an sich glaubt und seinen Weg geht. Dein Talent und deine Ausstrahlung werden unvergessen bleiben. Du hast Herzen berührt, Geschichten erzählt und Menschen Hoffnung geschenkt. Du bleibst unvergessen“, so Veronica Ferres weiter.
In den vergangenen Jahren war es ruhig um den Münchner geworden, er hatte auch nicht mehr vor der Kamera gestanden. Der Grund war eine Demenzerkrankung, zuletzt wurde Brederlow von seinem Bruder und dessen Partner gepflegt. Ein Umzug aufgrund einer Eigenbedarfsklage habe dem Schauspieler zusätzlich zu schaffen gemacht. Er habe schon länger nicht mehr gehen können und in der Folge dann auch noch sein Sprechvermögen verloren.
Sie seien rund um die Uhr für Bobby da gewesen, erzählte Gerd Brederlow. Ihnen sei wichtig gewesen, dass er zu Hause sterben konnte. Nun wollen sie für ihn eine große Trauerfeier organisieren. Das hätte er sich gewünscht, so sein Bruder.