„Ich breche das Schweigen“
Olivia Marei will über ihre Gewalterfahrungen nicht länger schweigen.
© RTL/Anna Riedel
Am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen spricht „GZSZ“-Schauspielerin Olivia Marei offen über Grenzüberschreitungen, die sie selbst erlebt hat. Sie erzählt: „Am schwersten wog eine Beziehung, in der ich Gewalt erfahren habe.“
Am jährlichen internationalen Aktionstag am 25. November soll auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht werden. „GZSZ“-Schauspielerin Olivia Marei (34), die in der RTL-Daily seit 2018 die Rolle der Toni Ahrens spielt, nimmt dies zum Anlass, um über ihre eigenen Erfahrungen mit Gewalt zu sprechen. „Ich breche das Schweigen, weil ich überzeugt bin, dass Schweigen Gewalt begünstigt“, sagt sie im RTL-Interview. Sichtbarkeit sei der Schlüssel, „um Betroffene zu stärken, Hilfe zu ermöglichen und langfristig gesellschaftliche Veränderung zu bewirken“.
Eltern und Freunde gaben ihr Halt
Seit ihrer Kindheit habe sie immer wieder Grenzüberschreitungen erlebt, erzählt die Schauspielerin. Früh habe sie feststellen müssen, dass manche Männer ihre Grenzen nicht respektierten. In ihrer Jugend habe es Momente gegeben, „in denen meine Grenzen missachtet wurden – beispielsweise als eine Gruppe Fremder mir mein trägerloses Top herunterzog, oder als ein Mann nach einem Kuss im Treppenhaus mein mehrfaches Nein! ignorierte und mich bedrängte“, berichtet Marei.
Auch in einer Beziehung habe sie Gewalt erfahren, sagt die Schauspielerin weiter. „Besonders schmerzhaft war es, dass der Täter jemand war, den ich geliebt habe.“ Ihre Eltern und enge Freunde seien eine enorme Stütze gewesen und hätten ihr dabei geholfen, sich aus der destruktiven Beziehung zu lösen. „Diese Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, dass das Umfeld aufmerksam bleibt und Betroffenen aktiv Unterstützung anbietet, selbst wenn sie nicht sofort darüber sprechen können.“
Kommentare und Übergriffe bei ersten Schauspieljobs
Besonders einprägsam sei zudem ein Vorfall bei einer ihrer ersten Schauspielerfahrungen gewesen, „als ein Mann während einer Autofahrt mein Bein streichelte und unangemessene Kommentare machte“, berichtet Marei. Während ihrer ersten Theaterjobs habe sie immer wieder mit Machtmissbrauch zu kämpfen gehabt. „Rückblickend erschüttert es mich, welche Kommentare und Übergriffe ich als junge Schauspielerin erlebt habe – von Ohrfeigen über ungefragtes Berühren bis hin zu unangemessenen Anrufen.“
Sie hatte dabei immer das Gefühl, nicht offen sprechen zu können, da sie beruflich abhängig gewesen sei. Durch die MeToo-Bewegung habe sich allerdings viel verbessert und sie arbeite mit Menschen zusammen, die respektvoll mit Grenzen umgehen, erklärt Marei. Ein wichtiger Fortschritt sei auch die Intimacy Coordination am Set, „wie sie bei ‚GZSZ‘ eingesetzt wird: Grenzen und Berührungen werden vorab professionell abgesprochen, sodass alle Beteiligten sich wohlfühlen.“ (jom/spot)
Hilfsangebote
- Wenn Sie selbst von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich bitte an das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ (116 016 oder online), das Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ (0800/1239900 oder online), das Hilfetelefon „Sexueller Missbrauch“ (0800/225 5530), in Österreich an die Beratungsstelle für misshandelte und sexuell missbrauchte Frauen, Mädchen und Kinder (Tamar, 01/3340 437) und in der Schweiz an die Opferhilfe bei sexueller Gewalt (Lantana, 031/3131 400)
- Wenn Sie einen Verdacht oder gar Kenntnis von sexueller Gewalt gegen Dritte haben, wenden Sie sich bitte direkt an jede Polizeidienststelle.
- Falls Sie bei sich oder anderen pädophile Neigungen festgestellt haben, wenden Sie sich bitte an das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“.
- Anlaufstellen für verschiedene Krisensituationen im Überblick finden Sie hier.
In Notsituationen können versteckte Hilferufe Leben retten. Diese Zeichen und Sätze sollten Sie kennen. Sie könnten Sie in der Not retten – oder jemand anderen. (Teaserbild: Imago)
© 1&1 Mail & Media/spot on news
„So arbeitet die Redaktion“ informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.
„Ich breche das Schweigen“
Am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen spricht „GZSZ“-Schauspielerin Olivia Marei offen über Grenzüberschreitungen, die sie selbst erlebt hat. Sie erzählt: „Am schwersten wog eine Beziehung, in der ich Gewalt erfahren habe.“
Am jährlichen internationalen Aktionstag am 25. November soll auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht werden. „GZSZ“-Schauspielerin Olivia Marei (34), die in der RTL-Daily seit 2018 die Rolle der Toni Ahrens spielt, nimmt dies zum Anlass, um über ihre eigenen Erfahrungen mit Gewalt zu sprechen. „Ich breche das Schweigen, weil ich überzeugt bin, dass Schweigen Gewalt begünstigt“, sagt sie im RTL-Interview. Sichtbarkeit sei der Schlüssel, „um Betroffene zu stärken, Hilfe zu ermöglichen und langfristig gesellschaftliche Veränderung zu bewirken“.
Eltern und Freunde gaben ihr Halt
Seit ihrer Kindheit habe sie immer wieder Grenzüberschreitungen erlebt, erzählt die Schauspielerin. Früh habe sie feststellen müssen, dass manche Männer ihre Grenzen nicht respektierten. In ihrer Jugend habe es Momente gegeben, „in denen meine Grenzen missachtet wurden – beispielsweise als eine Gruppe Fremder mir mein trägerloses Top herunterzog, oder als ein Mann nach einem Kuss im Treppenhaus mein mehrfaches Nein! ignorierte und mich bedrängte“, berichtet Marei.
Auch in einer Beziehung habe sie Gewalt erfahren, sagt die Schauspielerin weiter. „Besonders schmerzhaft war es, dass der Täter jemand war, den ich geliebt habe.“ Ihre Eltern und enge Freunde seien eine enorme Stütze gewesen und hätten ihr dabei geholfen, sich aus der destruktiven Beziehung zu lösen. „Diese Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, dass das Umfeld aufmerksam bleibt und Betroffenen aktiv Unterstützung anbietet, selbst wenn sie nicht sofort darüber sprechen können.“
Kommentare und Übergriffe bei ersten Schauspieljobs
Besonders einprägsam sei zudem ein Vorfall bei einer ihrer ersten Schauspielerfahrungen gewesen, „als ein Mann während einer Autofahrt mein Bein streichelte und unangemessene Kommentare machte“, berichtet Marei. Während ihrer ersten Theaterjobs habe sie immer wieder mit Machtmissbrauch zu kämpfen gehabt. „Rückblickend erschüttert es mich, welche Kommentare und Übergriffe ich als junge Schauspielerin erlebt habe – von Ohrfeigen über ungefragtes Berühren bis hin zu unangemessenen Anrufen.“
Sie hatte dabei immer das Gefühl, nicht offen sprechen zu können, da sie beruflich abhängig gewesen sei. Durch die MeToo-Bewegung habe sich allerdings viel verbessert und sie arbeite mit Menschen zusammen, die respektvoll mit Grenzen umgehen, erklärt Marei. Ein wichtiger Fortschritt sei auch die Intimacy Coordination am Set, „wie sie bei ‚GZSZ‘ eingesetzt wird: Grenzen und Berührungen werden vorab professionell abgesprochen, sodass alle Beteiligten sich wohlfühlen.“ (jom/spot)
Hilfsangebote
- Wenn Sie selbst von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich bitte an das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ (116 016 oder online), das Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ (0800/1239900 oder online), das Hilfetelefon „Sexueller Missbrauch“ (0800/225 5530), in Österreich an die Beratungsstelle für misshandelte und sexuell missbrauchte Frauen, Mädchen und Kinder (Tamar, 01/3340 437) und in der Schweiz an die Opferhilfe bei sexueller Gewalt (Lantana, 031/3131 400)
- Wenn Sie einen Verdacht oder gar Kenntnis von sexueller Gewalt gegen Dritte haben, wenden Sie sich bitte direkt an jede Polizeidienststelle.
- Falls Sie bei sich oder anderen pädophile Neigungen festgestellt haben, wenden Sie sich bitte an das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“.
- Anlaufstellen für verschiedene Krisensituationen im Überblick finden Sie hier.
In Notsituationen können versteckte Hilferufe Leben retten. Diese Zeichen und Sätze sollten Sie kennen. Sie könnten Sie in der Not retten – oder jemand anderen. (Teaserbild: Imago)
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