Ein Abendkleid machte Furore
Tiefer Ausschnitt der Kanzlerin: Merkel spricht über ihr Dekolleté
Aktualisiert am 28.11.2024 – 14:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Auf einmal stieg Angela Merkel in einem schwarzen Abendkleid mit tiefem Ausschnitt aus dem Auto – und ganz Deutschland hatte nur noch ein einziges Gesprächsthema.
Es war der 12. April 2008. Angela Merkel besuchte die Eröffnung des neuen Opernhauses in Oslo. Dabei trug die damals 53-Jährige ein schwarzes Abendkleid, zu dem die frühere Bundeskanzlerin eine Perlenkette, eine transparente Stola in Türkis und eine farblich passende Tasche kombinierte. Der Look ging damals um die Welt – und löste in Deutschland die „Dekolleté-Debatte“ aus.
Denn der Ausschnitt des Kleides war für Angela Merkels Verhältnisse ungewöhnlich tief. Die „Welt“ fragte damals: „Wie viel Dekolleté darf eine Kanzlerin zeigen?“ Die „Berliner Zeitung“ schrieb: „Die Macht des Dekolletés“. Und die „Brigitte“ wollte von den Lesern wissen, ob der Ausschnitt ein Top oder ein Flop ist.
Die Schlagzeilen zum Look der Politikerin waren wild. So wild, dass sich Vizeregierungssprecher Thomas Steg dazu äußerte und erklärte, Merkel habe die Furore überrascht. „Die Bundeskanzlerin ist ein bisschen erstaunt gewesen. Dass dieses Abendkleid, eine Neukomposition, ein Neuarrangement aus dem Bestand der Bundeskanzlerin, für eine solche Furore gesorgt hat, lag nicht in der Absicht der Bundeskanzlerin.“
Auch jetzt, mehr als 15 Jahre später, ist das Outfit unvergessen. Im Interview mit Komikerin Hazel Brugger wird die mittlerweile 70-Jährige auf ihre damalige Kleiderwahl angesprochen. Angela Merkel erklärt, sie habe mit ihren Looks eigentlich immer vermeiden wollen, „nur noch über das Äußere“ wahrgenommen zu werden. „Bei der Oper in Oslo hatte ich nicht vorausgesehen, wie dramatisch die Reaktion ausfallen würde“, so die ehemalige Kanzlerin.
Große Experimente bei ihrer Optik wagte sie danach nicht mehr. Ihrem Kleidungsstil blieb sie stets treu. „Weil ich immer dachte, dass Menschen, wenn sie erst mal die ganze Zeit mit meiner Kleidung beschäftigt sind, nicht mehr so richtig zuhören, was ich an politischer Botschaft habe“, erklärt Merkel nun. Immer mal wieder setzte sie jedoch auf knallige Farben, weil sie sich „als Frau in der Männerwelt ein bisschen unterscheiden“ wollte.