KV Metalltechnische Industrie: Löhne und Gehälter steigen zwischen 3,3 und 4,8 Prozent


Wien (OTS) – 

Im Rahmen des 2023 zwischen den Sozialpartnern vereinbarten Zweijahresabschlusses sind nun die Rahmenbedingungen fixiert und die entsprechenden Vereinbarungen unterzeichnet worden. 

Der KV-Abschluss 2024 gilt ab 1.11.2024 und bedeutet konkret:

  • Die Grundstufen der KV-Entgelte werden um 3,8 Prozent angehoben.
     
  • Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel (WBSK): In Betrieben, die eine hohe Personaltangente aufweisen oder sich in einer besonders schwierigen wirtschaftlichen Lage befinden, erhöhen sich die nachhaltigen IST-Löhne und -Gehälter um 3,3 Prozent bzw. 4,05 Prozent. Der jeweils anzuwendende Prozentsatz wird betriebsindividuell ermittelt. Grundlage ist eine Formel, die den Personalaufwand im Verhältnis zur Wertschöpfung errechnet. Liegt der Personalaufwand über 75 bzw. 90 Prozent der Wertschöpfung, haben die Bundesgremien der Sozialpartner die Ausgestaltung der Lohnerhöhung auf die betriebliche Ebene übertragen. Dies hat den Vorteil, dass die Beteiligten vor Ort besser einschätzen können, was für die Beschäftigten und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu tun ist. Als Ausgleich wird, wie bereits im Vorjahr, eine einmalige Mitarbeiterprämie oder Freizeit vereinbart.
     
  • Für die Beschäftigten in weniger personalintensiven Betrieben steigen die Ist-Löhne und -Gehälter um 4,8 Prozent (Basis rollierende Inflation plus ein Prozent).
     
  • Zulagen, Diäten und Aufwandsentschädigungen steigen um 3,8 Prozent.

Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Mit dem zweijährigen Abschluss und der Einführung der Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel ist uns im vergangenen Jahr ein großer Schritt gelungen. Die Unternehmen haben mehr Planungssicherheit und jene, die personalintensiv arbeiten und damit Arbeitsplätze in Österreich sichern, werden zumindest teilweise entlastet. Ein kreativer Zugang, denn uns und den Gewerkschaften ist bewusst, dass die im europäischen Vergleich sehr hohen Abschlüsse der letzten Jahre unsere Betriebe und den Standort massiv belastet haben.“

Der Fachverband verweist auf die schwierige Situation der Branche: Die Metalltechnische Industrie (MTI) befindet sich seit dem 3. Quartal 2022 in der Rezession, jedes zweite Unternehmen erwartet heuer ein negatives Ergebnis, die Konjunkturaussichten bleiben verhalten. 

„Jetzt gilt es, den Industriestandort Österreich durch den Schulterschluss aller Akteure zu sichern. Die neu zu bildende Bundesregierung ist gefordert, Sofortmaßnahmen zu setzen, die den Unternehmen wieder Luft zum Atmen geben. Dazu zählen die rasche Senkung der Lohnnebenkosten, ein umfassender Bürokratieabbau sowie gezielte Investitionen in Bildung und eine nachhaltige Energieversorgung“, so Knill abschließend.

Über die Metalltechnische Industrie
Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das Rückgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelständisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist für ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind Weltmarktführer und „Hidden Champions“. Die Metalltechnische Industrie beschäftigt direkt rund 140.000 Menschen und sichert damit indirekt über 300.000 Arbeitsplätze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2023 einen Produktionswert von rund 48,5 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen Fachverbände Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zählt zu den größten Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden Österreichs und ist eine eigenständige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.

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