„Wie kommt man an sowas?“, wollte Moderatorin Bettina Tietjen (64) von dem Komiker wissen. Die Einladung sei per E-Mail erfolgt. „Ich war erst enttäuscht“, sagte Mittermeier. In der elektronischen Nachricht wurde erstmal nur ein Brief angekündigt.
Darin lud der Papst zu einem Humorgipfel in den Vatikan. Mehr als 100 internationale Comedians erhielten die Einladung, darunter Whoopi Goldberg (69), Jimmy Fallon (50), Hazel Brugger (30) und eben Michael Mittermeier.
Kirche und Humor – eine schier unmögliche Kombination. „Mein erster Gedanke, als ich die Einladung gekriegt habe, war: ‚Ich muss den Papst zum Lachen bringen'“, erinnerte sich der 58-Jährige.
Über das Wie machte sich der Komiker lange Gedanken. Vorher habe er extra eine ganze Sendung dem Papst gewidmet und lauter Witze ausprobiert. Da kam auch die Frage auf, ob Mittermeier vor der Audienz beim Oberhaupt der katholischen Kirche nochmal beichten müsse.
„Meine letzte Beichte war 1983. Ich habe wirklich in mir recherchiert: schmutzige Gedanken mit Nena …“, so der Komiker zum Inhalt des mehr als 40 Jahre zurückliegenden Gesprächs. „Hatten wir alle damals“, fügte er in der „NDR Talk Show“ hinzu, während Moderatorin Bettina Tietjen und die Gäste laut lachten.
Die Audienz im Vatikan fand am selben Tag wie das Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft statt. Daher brachte Mittermeier dem Papst ein Trikot der Deutschen Nationalmannschaft mit.
„Da er Argentinier ist, war mir klar, die Rückennummer 10 für Maradona (†60), die Hand Gottes, muss rauf.“ Dazu wurde der Name Franziskus raufgeflockt. Während der persönlichen Begrüßung überreichte der Komiker dem Kirchenoberhaupt das Trikot und erklärte ihm seine Gedanken dazu.
„Die 10 für Maradona – und auch für die Zehn Gebote.“ Daraufhin lachte der 87-Jährige, wie ein Video der Szene zeigt. „Der Papst hat ganz hellwache Augen“, schwärmte Mittermeier. Er habe richtig gestrahlt.
„NDR Talk Show“: Bettina Tietjen überrascht mit dieser Co-Moderatorin
Den Moment nutzte der Komiker für ein trauriges Anliegen. „Wo er gelacht hat, hab ich ihn gebeten, meine vier toten Kinder zu segnen.“ Erst im vergangenen Jahr machte der Oberbayer öffentlich, dass er und seine Frau vier Totgeburten hatten.
Obwohl mehr als 100 hochkarätige Komiker aus aller Welt da waren: „Es hat nur einer den Papst zum Lachen gebracht und das war meine Wenigkeit“, ist der 58-jährige auch heute noch stolz.