Oktoberfest 2024 in München: Es werden Metalldetektoren eingesetzt | Regional


München – Wenn beim Oktoberfest Millionen Besucher zum Feiern auflaufen, geht es nicht nur um Spaß, sondern auch um die Sicherheit der Gäste. Denn oft genug heißt es nicht nur „O‘zapft is“ – sondern auch „O‘zofft is“.

Hinzu kommen in diesem Jahr Sorgen, u. a. wegen des Anschlags auf dem Stadtfest in Solingen. Viele fragen sich: Wie sorgt die Stadt bei so einer gigantischen Großveranstaltung, wie dem Oktoberfest, für Sicherheit? Hier steht‘s!

Und eins vorab: Die Regeln sind in diesem Jahr verschärft!

Das Sicherheitskonzept für das Oktoberfest 2024

Die Verwaltung der Landeshauptstadt München hat mit der Münchner Polizei ein umfangreiches Sicherheitskonzept entwickelt, das sich in den vergangenen Jahren bewährt hat – und dieses Jahr angepasst wurde. Auch für Besucher ändern sich dadurch ein paar Dinge.

Die Zufahrten auf das Festgelände versperren Poller und Betonkübel

Die Zufahrten auf das Festgelände versperren solche Poller. An anderen Stellen werden auch Betonkübel eingesetzt, damit keine Fahrzeuge in die Menschenmenge rasen können

Foto: Sven Hoppe/dpa

Kontrollen mit Metalldetektoren

Als Konsequenz aus den islamistisch motivierten Anschlägen von Solingen und München gibt es in diesem Jahr schärfere Sicherheitsmaßnahmen.

Das Festgelände ist umzäunt, und an den Eingängen kontrolliert ein Sicherheitsdienst die Gäste – unterstützt von der Polizei. Es gilt ein Messer- und Glasflaschenverbot.

Das ist neu: An den Eingängen zum Fest sollen bei Kontrollen erstmals Hand-Metalldetektoren eingesetzt werden, um zum Beispiel Messer zu erkennen. „Die Kontrollen seien stichprobenartig und verdachtsabhängig, sagte der Festleiter und Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU). „Wir werden sicherlich mehr Ordner haben. Wir werden sicherlich auch einzelne Abtastungen sehen.“

Der erhöhte Kontroll-Aufwand kostet Zeit. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (66, SPD) bat deshalb bereits um Verständnis der Besucher. Denn es könne „zu längeren Wartezeiten an den Einlasspunkten“ kommen. „Aber Sicherheit geht nun einmal vor“, so Reiter.

Mit mehr als 50 Kameras wird die gesamte Theresienwiese überwacht. Die Zufahrten versperren Poller und Betonkübel. Außerdem gibt es eine Lautsprecheranlage, die das gesamte Festgelände erreicht. Über der Theresienwiese gilt eine Flugbeschränkungszone mit einem Radius von 5,5 Kilometern. Zwei Sperrringe um die Wiesn sichern den Verkehr.

Auf dem Oktoberfest werden viele Polizisten unterwegs sein. Und natürlich gibt es auch in diesem Jahr wieder extra eine Wiesn-Wache.

Die Polizei ist mit rund 600 Beamten auf der Wiesn rund um die Uhr im Einsatz. Die meisten Beamten melden sich freiwillig zu diesem besonderen Dienst

Die Polizei ist mit rund 600 Beamten auf der Wiesn rund um die Uhr im Einsatz. Die meisten Beamten melden sich freiwillig zu diesem besonderen Dienst

Foto: Peter Kneffel/dpa

Wo ist die Wiesnwache?

► Die Polizei ist mit rund 600 Beamten auf dem Oktoberfest. Die rund um die Uhr besetzte Wiesn-Wache der Polizeiinspektion 17 befindet sich im Servicezentrum unterhalb der Bavaria im kupferfarbenen Kasten. Im Notfall sofort die 110 wählen oder zur Wiesn-Wache gehen. Zusätzlich zu den Polizeikräften sorgen mehr als 2000 Sicherheitskräfte für Sicherheit.

Damit auch Frauen sicher feiern können, gibt es für sie speziell den Service „Sichere Wiesn“

Damit Frauen sicher feiern können, gibt es für sie speziell den Service „Sichere Wiesn“

Foto: Felix Hörhager/dpa

Sicherheits-Service für Frauen

► Seit 2003 kümmern sich drei Münchner Vereine im Rahmen der Aktion „Sichere Wiesn“ um Prävention, Aufklärung und Hilfe für Mädchen und Frauen auf dem Oktoberfest. Am Safe Space kann jedes Mädchen und jede Frau Unterstützung finden, die in einer Notlage ist, sich verunsichert, orientierungslos oder bedroht fühlt.

Der Safe Space befindet sich im Servicezentrum hinter dem Schottenhamelzelt beim Eingang „Erste Hilfe“, wo auch die Polizei mit ihrer Wiesnwache ist. Öffnungszeiten: täglich von 18 bis 1 Uhr, freitags und samstags zusätzlich ab 15 Uhr, Telefon: 089 / 890 57 45 188 (nur während des Oktoberfestes).

App sorgt zusätzlich für Sicherheit

► Bereits 2023 sorgte die kostenlose App „SafeNow“ auf der Wiesn für mehr Sicherheit. Die App, die Hilfesuchenden ermöglicht, mit einem Klick das Sicherheitspersonal vor Ort zu alarmieren, wurde in der Schottenhamel Festhalle und den Clubs PACHA sowei der 089 Bar eingeführt. Dieses Jahr macht auch das Armbrustschützenzelt mit.

Wiesnchef Baumgärtner dazu: „Auf dem Oktoberfest steht die Sicherheit der Gäste und des Personals an oberster Stelle. Die SafeNow App ist ein innovativer Ansatz, um nicht nur auf der Wiesn, sondern auch darüber hinaus in München für mehr Sicherheit zu sorgen. Ich freue mich, dass jetzt auch das Armbrustschützenzelt die App einsetzt.“

Um sich auf der Wiesn schon vorab zu orientieren, lesen Sie alle Infos zum Oktoberfest 2024 – mit interaktiver Karte!

Ordner durchsuchen auch dieses Jahr wieder die Taschen der Besucher

Ordner durchsuchen auch dieses Jahr wieder die Taschen der Besucher

Foto: Markus Hannich

Diese Taschen dürfen mit aufs Gelände

► Taschen oder Rücksäcke dürfen nur bis zu drei Liter Volumen haben oder nicht größer als 20 cm x 15 cm x 10 cm sein. Das ist eine kleine Handtasche oder ein Mini-Rucksack. Sicherheitsmitarbeiter überprüfen diese Taschen und die Größe – auch den Inhalt. Danach gibt es eine „Security-Check-Banderole“, die jeden Tag eine andere Farbe hat.

Das muss draußen bleiben

► Nicht erlaubt sind Gas-Sprühdosen mit schädlichem Inhalt, ätzende oder färbende Substanzen und Gegenstände, die als Hieb-, Stoß- oder Stichwaffen verwendet werden können.

Das ist erlaubt

Es ist erlaubt, Getränke mit auf die Festwiese mitzunehmen. ABER: nicht in die Zelte/Biergärten und nicht in Glasflaschen, die dürfen nicht auf die Wiesn mitgebracht werden.

► Erlaubt sind Gehhilfen oder medizinische Geräte, sie werden kontrolliert und vom Personal ebenfalls mit der „Security-Check-Banderole“ gekennzeichnet.

Regenschirme sind erlaubt.

Was ist mit Kinderwagen?

► Statt eines großen Kinderwagens sollte man lieber einen wendigen Buggy mitnehmen oder eine Baby-Trage. Kinderwagen sind an allen Tagen bis 18 Uhr erlaubt (ohne große Wickeltasche).

Ausnahme: An Samstagen und am „Tag der Deutschen Einheit“ dürfen Kinderwagen nicht auf das Gelände. Rückentragen für Kleinkinder sind immer erlaubt.

Wo wird Gepäck abgegeben?

► Für Taschen und Rucksäcke, die das Volumen von drei Litern oder die Größe von 20 cm x 15 cm x 10 cm überschreiten, gibt es an den Eingängen Möglichkeiten zur Gepäckaufbewahrung. Kosten: fünf Euro. Auch Kinderwagen können dort geparkt werden. Die Standorte der Gepäckaufbewahrungen sind gut ausgeschildert, außerdem hilft das Sicherheitspersonal.

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