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Mohamed Al-Fayed starb 2023 im Alter von 94 Jahren in seiner Wahlheimat London.
© imago/Pond5 Images / xYayimagesx
Das wahre Ausmaß des Missbrauchsskandals um den verstorbenen Harrods-Besitzer Mohamed Al-Fayed wird immer deutlicher. Wie die britische Polizei nun enthüllte, soll der Geschäftsmann über vier Jahrzehnte 111 Frauen und Mädchen missbraucht haben.
Das Ausmaß des Missbrauchsskandals um den verstorbenen Kaufhaus-Magnaten Mohamed Al-Fayed (1929-2023) erschüttert Großbritannien. Wie die Metropolitan Police in London jetzt bekannt gab, soll der frühere Harrods-Besitzer über vier Jahrzehnte hinweg insgesamt 111 Frauen und Mädchen sexuell missbraucht haben. Zumindest gingen so viele Anzeigen bei den Behörden ein. Die jüngste Betroffene soll demnach erst 13 Jahre alt gewesen sein. Darüber berichtet unter anderem die britische Zeitung „The Guardian“.
Welle von Anzeigen nach BBC-Dokumentation
Die Taten sollen sich laut des Berichts zwischen 1977 und 2014 ereignet haben. 21 mutmaßliche Opfer hatten sich bereits zu Al-Fayeds Lebzeiten bei der Polizei gemeldet. Nach der Ausstrahlung einer BBC-Dokumentation über die Übergriffe im September kamen 90 weitere hinzu. „Ich erkenne den Mut jedes einzelnen Opfers an, das sich gemeldet hat, oft nach Jahren des Schweigens“, betonte Commander Steve Clayman von der Metropolitan Police.
Wie ehemalige Mitarbeiter des Luxuskaufhauses Harrods bestätigten, soll Al-Fayed ein ausgeklügeltes System von Überwachungskameras und abgehörten Telefonen installiert haben. Diese Technik nutzte er laut Zeugenaussagen, um Angestellte einzuschüchtern. Der frühere Vizesicherheitschef berichtete, es sei seine Aufgabe gewesen, die Aufnahmen zu kontrollieren. Aktuell laufen fünf Ermittlungsverfahren gegen Personen im Umfeld von Al-Fayed, die ihm möglicherweise die Übergriffe erst ermöglicht haben sollen.
Polizei überprüft frühere Ermittlungen
Die britische Polizei hat außerdem eine interne Überprüfung eingeleitet. Es soll untersucht werden, ob frühere Ermittlungen gegen Al-Fayed möglicherweise nicht ausreichend verfolgt wurden oder es sogar zu Bestechungen kam. Bereits 2008 hatten zwei Frauen Anzeige erstattet. „Während diese Fälle mehr als ein Jahrzehnt zurückliegen und wir die Vergangenheit nicht ändern können, sind wir entschlossen, aus möglichen Versäumnissen zu lernen“, erklärte ein Polizeisprecher.
Nach der BBC-Doku meldete sich auch die ehemalige Profifußballerin Ronnie Gibbons (44) zu Wort. Die frühere Kapitänin des FC Fulham berichtete von zwei Missbrauchsfällen von Al-Fayed im Kaufhaus Harrods. Zweimal sei er in seinem Büro übergriffig geworden, wie Gibbons dem „The Athletic“-Ressort der „New York Times“ erzählte. Er habe sich ihr aufgezwungen und versucht, sie auf den Mund zu küssen. Der Unternehmer habe sie zudem auf seinem Schoß sitzen lassen, sie gestreichelt und begrapscht. „Ich wurde benutzt“, erklärte sie unter Tränen. Gibbons war zu dem Zeitpunkt der angeblichen Übergriffe 20 Jahre alt.
Schon 1995 berichtete die Zeitschrift „Vanity Fair“ von sexuellem Fehlverhalten gegenüber Mitarbeitenden. Al-Fayed reagierte damals mit einer Klage, wonach „Vanity Fair“ weitere investigative Recherchen anstellte. Nach dem Tod seines Sohnes Dodi im Jahr 1997 stellte das Blatt ihre Bemühungen „aus Respekt vor dem trauernden Vater“ ein; Al-Fayed zog als Reaktion darauf seine Klage zurück.
Weltberühmt aufgrund der Beziehung seines Sohnes zu Prinzessin Diana
Mohamed Al-Fayed wurde zur internationalen Berühmtheit aufgrund der Beziehung seines Sohnes Dodi (1955-1997) zu
Gewisse Kreise hätten es seiner Meinung nach aus rassistischen Gründen nicht ertragen können, dass Diana womöglich schwanger von seinem Sohn gewesen sein könnte, womit der britische Thronfolger Prinz William (42) einen Halbbruder oder eine Halbschwester mit arabischem Background bekommen hätte. Für sämtliche Vorwürfe konnte er zeit seines Lebens nicht den kleinsten Beweis vorbringen.
Der aus Ägypten stammende Geschäftsmann war im September 2023 im Alter von 94 Jahren gestorben. Neben dem Londoner Kaufhaus Harrods besaß er unter anderem auch das Ritz-Hotel in Paris und den Fußballverein FC Fulham. (dr/spot)
© spot on news
„So arbeitet die Redaktion“ informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.
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Mohamed Al-Fayed starb 2023 im Alter von 94 Jahren in seiner Wahlheimat London.
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Das wahre Ausmaß des Missbrauchsskandals um den verstorbenen Harrods-Besitzer Mohamed Al-Fayed wird immer deutlicher. Wie die britische Polizei nun enthüllte, soll der Geschäftsmann über vier Jahrzehnte 111 Frauen und Mädchen missbraucht haben.
Das Ausmaß des Missbrauchsskandals um den verstorbenen Kaufhaus-Magnaten Mohamed Al-Fayed (1929-2023) erschüttert Großbritannien. Wie die Metropolitan Police in London jetzt bekannt gab, soll der frühere Harrods-Besitzer über vier Jahrzehnte hinweg insgesamt 111 Frauen und Mädchen sexuell missbraucht haben. Zumindest gingen so viele Anzeigen bei den Behörden ein. Die jüngste Betroffene soll demnach erst 13 Jahre alt gewesen sein. Darüber berichtet unter anderem die britische Zeitung „The Guardian“.
Welle von Anzeigen nach BBC-Dokumentation
Die Taten sollen sich laut des Berichts zwischen 1977 und 2014 ereignet haben. 21 mutmaßliche Opfer hatten sich bereits zu Al-Fayeds Lebzeiten bei der Polizei gemeldet. Nach der Ausstrahlung einer BBC-Dokumentation über die Übergriffe im September kamen 90 weitere hinzu. „Ich erkenne den Mut jedes einzelnen Opfers an, das sich gemeldet hat, oft nach Jahren des Schweigens“, betonte Commander Steve Clayman von der Metropolitan Police.
Wie ehemalige Mitarbeiter des Luxuskaufhauses Harrods bestätigten, soll Al-Fayed ein ausgeklügeltes System von Überwachungskameras und abgehörten Telefonen installiert haben. Diese Technik nutzte er laut Zeugenaussagen, um Angestellte einzuschüchtern. Der frühere Vizesicherheitschef berichtete, es sei seine Aufgabe gewesen, die Aufnahmen zu kontrollieren. Aktuell laufen fünf Ermittlungsverfahren gegen Personen im Umfeld von Al-Fayed, die ihm möglicherweise die Übergriffe erst ermöglicht haben sollen.
Polizei überprüft frühere Ermittlungen
Die britische Polizei hat außerdem eine interne Überprüfung eingeleitet. Es soll untersucht werden, ob frühere Ermittlungen gegen Al-Fayed möglicherweise nicht ausreichend verfolgt wurden oder es sogar zu Bestechungen kam. Bereits 2008 hatten zwei Frauen Anzeige erstattet. „Während diese Fälle mehr als ein Jahrzehnt zurückliegen und wir die Vergangenheit nicht ändern können, sind wir entschlossen, aus möglichen Versäumnissen zu lernen“, erklärte ein Polizeisprecher.
Nach der BBC-Doku meldete sich auch die ehemalige Profifußballerin Ronnie Gibbons (44) zu Wort. Die frühere Kapitänin des FC Fulham berichtete von zwei Missbrauchsfällen von Al-Fayed im Kaufhaus Harrods. Zweimal sei er in seinem Büro übergriffig geworden, wie Gibbons dem „The Athletic“-Ressort der „New York Times“ erzählte. Er habe sich ihr aufgezwungen und versucht, sie auf den Mund zu küssen. Der Unternehmer habe sie zudem auf seinem Schoß sitzen lassen, sie gestreichelt und begrapscht. „Ich wurde benutzt“, erklärte sie unter Tränen. Gibbons war zu dem Zeitpunkt der angeblichen Übergriffe 20 Jahre alt.
Schon 1995 berichtete die Zeitschrift „Vanity Fair“ von sexuellem Fehlverhalten gegenüber Mitarbeitenden. Al-Fayed reagierte damals mit einer Klage, wonach „Vanity Fair“ weitere investigative Recherchen anstellte. Nach dem Tod seines Sohnes Dodi im Jahr 1997 stellte das Blatt ihre Bemühungen „aus Respekt vor dem trauernden Vater“ ein; Al-Fayed zog als Reaktion darauf seine Klage zurück.
Weltberühmt aufgrund der Beziehung seines Sohnes zu Prinzessin Diana
Mohamed Al-Fayed wurde zur internationalen Berühmtheit aufgrund der Beziehung seines Sohnes Dodi (1955-1997) zu
Gewisse Kreise hätten es seiner Meinung nach aus rassistischen Gründen nicht ertragen können, dass Diana womöglich schwanger von seinem Sohn gewesen sein könnte, womit der britische Thronfolger Prinz William (42) einen Halbbruder oder eine Halbschwester mit arabischem Background bekommen hätte. Für sämtliche Vorwürfe konnte er zeit seines Lebens nicht den kleinsten Beweis vorbringen.
Der aus Ägypten stammende Geschäftsmann war im September 2023 im Alter von 94 Jahren gestorben. Neben dem Londoner Kaufhaus Harrods besaß er unter anderem auch das Ritz-Hotel in Paris und den Fußballverein FC Fulham. (dr/spot)
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